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Behandlung gynäkologischer Krankheitsbilder

Myome der Gebärmutter

Im Laufe eines Frauenlebens kann es zur Ausbildung von Muskelfaserknoten in der Gebärmutter kommen. Man rechnet, dass die sogenannten Myome bei etwa 30 % aller mitteleuropäischen Frauen auftreten.

Da das Wachstum der Knoten abhängig vom Vorhandensein weiblicher Geschlechtshormone ist, sind insbesondere Frauen vor dem Eintritt der Wechseljahre, also möglicherweise auch Frauen mit Kinderwunsch, betroffen.

Manchmal, durchaus aber nicht immer, verursachen die Knoten typische Beschwerden:

Verstärkte Regelblutungen, Schmerzen bei der Regelblutung, häufigere Regelblutungen, Druckgefühl auf Blase und Darm, sind häufige ungewollte Erscheinungen. Der Verlauf einer Schwangerschaft, aber auch die Entwicklung des Kindes, können unter Umständen gestört werden. Aus der Intensität der Beschwerden oder aus der persönlichen Lebensplanung heraus kann sich ein Grund zur Behandlung ergeben. 

Wichtig zu wissen: Myome werden, im Gegensatz zu manch anderen Knotenbildungen, so gut wie niemals entarten! 

Für die Behandlung einer knotig veränderten Gebärmutter stehen verschiedene Möglichkeiten zu Verfügung, welche sehr individuell für jede betroffene Frau betrachtet werden sollten. Leider haben sich die medikamentösen Therapien bis heute nur als bedingt wirksam erwiesen. In der Regel bringen diese nur einen kurzzeitigen Erfolg. Aus diesem Grunde haben sich in der Hauptsache verschiedene operative Techniken etabliert. Sogenannte interventionelle Eingriffe, also Verödungstechniken unter Röntgensicht, stellen ebenfalls eine Behandlungsoption dar. 

Bei den operativen Therapieansätzen kommt der Entfernung der Knoten, unter Erhalt der ansonsten eigentlich gesunden Gebärmutter, ein sehr hoher Stellenwert zu. Diese Operation wird zumeist per Bauchspiegelung durchgeführt. In Abhängigkeit von der Anzahl und der Größe der Myome, insbesondere aber in Abhängigkeit vom Wunsch der betroffenen Frau, kommt auch eine komplette oder partielle Entfernung der Gebärmutter per Bauchspiegelung, durch die Scheide oder per Bauchschnitt in Betracht.

Wichtig zu wissen: Die Entfernung von Myomen, aber auch die Entfernung der Gebärmutter, führt nicht zum vorzeitigen Eintritt der Wechseljahre! Die Hormone werden nämlich in den Eierstöcken produziert, welche keinerlei Bezug zur Gebärmutter haben.

Eierstockszysten oder Eierstocksknoten

Die Eierstöcke einer Frau beinhalten, wie alle Drüsen, einerseits sehr unterschiedliches und andererseits sehr aktives Gewebe. Aus diesem Grunde sind sie, mehr als andere Körperorgane, von krankhaften Prozessen betroffen. Fast jede Frau wird in ihrem Leben einen Knoten oder eine Zyste am Eierstock aufweisen, Sei es "nur" eine merkbare, gutartige Eisprungszyste.

Grundsätzlich unterscheidet man die sogenannten "funktionellen Zysten", also eigentlich normale, in ihrer Ausprägung aber krankmachende Veränderungen, von den sogenannten "echten Neubildungen", welche auch die Möglichkeit der Entartung aufweisen können. Medizinische Lehrbücher unterscheiden eine Vielzahl von verschiedensten Gewebeveränderungen, deren Bedeutung sehr unterschiedlich sein kann. Leider ist es nur der Pathologe, welcher eine genaue, komplizierte Differenzierung der Gewebeart durchführen kann. So kommt es, dass in manchen Fällen eine operative Gewebeentnahme, meist per Bauchspiegelung notwendig wird. Dies sollte immer der Fall sein, wenn durch andere Untersuchungstechniken, wie z. B. Ultraschall, keine Klarheit herbeigeführt werden kann.

Gewebsveränderungen am Eierstock bergen nicht nur das Risiko der Entartung. Sie können auch Beschwerden oder hormonelle Probleme bedingen. So kommt es, dass teils auch grundsätzlich harmlose Zysten behandelt werden müssen, um beispielsweise Schmerzen zu beheben.

Zur Behandlung der "funktionellen Zysten" kommen auch hormonelle Therapien in Betracht. Diese sollten vor einer Operation – wenn möglich – versucht werden. Die Erfolgsaussichten sind recht gut.
Bei einem Therapieversagen sollte jedoch eine Klärung per operativer Gewebeentnahme diskutiert werden.

In den allermeisten Fällen ist es möglich, die Zyste oder den Knoten per Bauspiegelung zu entfernen, dabei aber den gesunden Anteil des Eierstockes zu belassen. Dies ist in den überwiegenden Fällen sogar mit einer ambulanten Operation möglich!

Wichtig zu wissen: Obwohl auch bei jungen Frauen nach dem Verlust eines kompletten Eierstockes kein generelles hormonelles Defizit droht, ist die organerhaltende Therapie oberstes Gebot. Das gilt besonders bei Frauen mit Kinderwunsch, obwohl der verbleibende Eierstock die Funktion des Fehlenden zum größten Teil übernehmen kann.

In Abhängigkeit von der Art der Veränderung kann ein weiterführender Eingriff jedoch dringend nötig werden. Beim besonderen Verdacht auf "Bösartigkeit" gibt es auch heute noch kaum eine Alternative zum Bauchschnitt.

Vor jeder Behandlung wird das Vorgehen intensiv besprochen und diskutiert. Manchmal kann auch ein Computertomogramm bei der Einordnung der Problematik helfen. Glücklicherweise sind schwere Erkrankungen aber sehr selten. Und selbst für diese stehen heute diverse, sehr wirksame Behandlungen, neben einer Operation, bereit.

Gutartige, chronische Gebärmutterschleimhaut-Erkrankung

Das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) kommt grundsätzlich lediglich in der Gebärmutterhöhle vor, erfüllt dort seine Aufgaben und erneuert sich monatlich durch hormongesteuerten Aufbau, sowie zyklisches Abbluten. Aus noch unbekannten Gründen können sich einzelne dieser Schleimhautzellen jedoch auch andernorts ansiedeln, z. B. in der Bauchhöhle, im Eierstock, im Eileiter oder weit davon entfernt. Diese Zellen unterliegen dem selben Hormonzyklus, wie diejenigen Zellen in der Gebärmutter. Sie bluten also ebenfalls ab und vermehren sich wieder, was dann aber massive Probleme verursachen kann. Durch die ständige innere Blutung kommt es, auch wenn die Blutmengen gering sind, zu Schmerzen, zur Bildung von Blutzysten, insbesondere aber auch zu inneren Verwachsungen und Verklebungen von Organen. Wenn solche Verklebungen im Eileiter auftreten, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Sterilität (unerfüllter Kinderwunsch).

Wichtig zu wissen: Die Endometriose stellt die häufigste Ursache für unerfüllbaren Kinderwunsch und die zweithäufigste Ursache für unklare, wiederkehrende Unterbauchschmerzen bei der jungen Frau dar.

Leider schreitet die Endometriose, wenn diese unbehandelt bleibt, bis zum Eintritt der Wechseljahre voran. Erst dann kann es zu einer spontanen Besserung kommen. Je später der Verdacht gestellt wird, desto größer kann der Schaden bereits sein. Aus diesem Grunde sollte ein jeglicher Verdacht, besonders beim Vorliegen von Kinderwunsch, sehr ernst genommen werden.

Beim Verdacht auf das Vorliegen der Endometriose sollte dringend eine diagnostische Bauchspiegelung erfolgen. Nur auf diesem Wege, quasi durch direkte Inspektion, kann die Erkrankung ausgeschlossen oder gesichert werden. Wenn eine Endometriose vorliegt, müssen sehr penibel möglichst alle sichtbaren Herde operativ entfernt oder verschorft werden. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass die zur Verfügung stehenden Medikamente nicht dazu geeignet sind, alleine die gewünschte "Herdsanierung" herbeizuführen. Immer muss also eine Operation, vorzugsweise per Bauchspiegelung, erfolgen, manchmal muss zusätzlich eine hormonelle Therapie mit Tabletten angeschlossen werden, um die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederkehren zu reduzieren.

Die beste Therapie der Endometriose ist also die Operation. Die allerbeste Therapie der Endometriose ist aber eine Schwangerschaft. Aus diesem Grunde wird sich jeder Operateur bei seinen Bemühungen anstrengen. Schließlich könnte sich daran, falls gewünscht, eine Schwangerschaft anschließen!

Verwachsungen

Nach jeder Operation am geöffneten Bauchraum, nach jeder Entzündung, bei einer Endometriose oder aufgrund anderer bestimmter Erkrankungen kann es zur Verwachsung, Vernarbung und Verklebung von inneren Organen kommen. In Abhängigkeit vom Ort des Geschehens und den beteiligten Organen resultieren chronische Schmerzen, Beschwerden beim Stuhlgang, Kreislaufbeschwerden, sowie eine starke psychische Belastung. Nicht wenige Patienten haben eine Odyssee von Arztbesuchen, Schmerzbehandlungen, weiteren Operationen oder psychischen Behandlungen hinter sich, bis die richtige Therapieoption gefunden wird. Unglücklicherweise können Verwachsungen als Ursache für Beschwerden nämlich nur angenommen und vermutet werden. Der definitive Nachweis kann allein mit einer Spiegelung der Bauchhöhle geführt werden.

Durch eine äußere Behandlung oder durch eine medikamentöse Therapie lassen sich in den meisten Fällen Verwachsungsbeschwerden nur lindern, nicht beseitigen. Wenn die Chance auf eine bleibende Beschwerdebesserung oder Beschwerdefreiheit genutzt werden soll, muss über eine operative Therapie diskutiert werden.

Operativ sollte möglichst auf einen Bauchschnitt verzichtet werden, da eine hohe Gefahr für eine erneute Verwachsungsbildung besteht. Die schonendste Methode besteht in einer vorsichtigen Durchtrennung der krankmachenden Gewebebrücken per Bauchspiegelung, weil hierdurch wenig neue Wundfläche entsteht. Diese könnte nach dem Eingriff nämlich abermals verkleben. Dieses Risiko besteht trotz der optimalen Operationsmethode besonders bei sehr schwierigen und ausgedehnten Verwachsungssyndromen.

Um bei schwierigen Fällen die Gefahr erneuter Verwachsungen zu reduzieren, ist es manchmal erforderlich zusätzlich sogenannte Barrieresysteme zu nutzen, die wie eine Wundversiegelung wirken sollen. Die wahrscheinlich effektivste Methode besteht aus zwei verschiedenen Substanzen, welche als feiner Sprühnebel auf die Wunden aufgebracht werden und dann sofort eine hauchdünne Schicht aus Gel bilden. Dieses Gel wird vom Körper abgebaut, jedoch erst dann, wenn die darunterliegende Wunde bereits verheilt ist.


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Wichtig zu wissen: Verwachsungen im Bauchraum können massivste Probleme verursachen. Eine schonende Verwachsungslösung, ggf. kombiniert mit einer medikamentösen Versiegelung, stellt eine sehr erfolgversprechende Therapieoption dar.

Kontakt

Günay Bilir-Leifeld

Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Tel.: 02841 / 107 12861

Fax: 02841 / 107 14305

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Kontakt

Dr. Miriam Saxe

Departmentleiterin für Geburtshilfe und Leitende Oberärztin

Tel.: 02841 / 107 12861

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