Arthroskopische Operationsverfahren führen wir unter anderem bei unfall- oder verschleißbedingten Meniskusschäden, Knorpelschäden, Bandverletzungen und Instabilitäten des Kniegelenkes durch.
Die Menisken sind eingeschränkt bewegliche Gelenkflächen und liegen als keilförmige Puffer zwischen dem Gelenkknorpel von Ober- und Unterschenkel und sind für die gleichmäßige Verteilung des Gelenkdruckes von großer Bedeutung. Meniskusschäden gehören zu den häufigen Kniegelenkverletzungen im Leistungs- und Breitensport und können die Funktion des Gelenkes erheblich beeinträchtigen. Typische Symptome sind belastungsabhängige Schmerzen am Gelenkspalt, Blockierungen und Bewegungseinschränkungen. Je nach Lage des Schadens kann der Meniskus mit speziellen Operationstechniken wieder angeheftet werden, jedoch ist häufig eine Teilentfernung erforderlich. Knorpelschäden können in Abhängigkeit von der Art des Schadens durch Anheften oder Glättung behandelt werden.
Unbehandelte Verletzungen des vorderen Kreuzbandes zeigen eine schlechte Heilungstendenz. In den meisten Fällen führt die fehlende oder eingeschränkte Stabilität nach einer Verletzung der Kreuzbänder zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß (Arthrose). Daher sollte frühzeitig eine Behandlung eingeleitet werden. Neben der intensiven krankengymnastischen Therapie zu Kräftigung der das Knie stabilisierenden Muskulatur ist es in ausgewählten Fällen sinnvoll, ein verletztes Kreuzband operativ zu ersetzten. Als Therapie der Wahl beim aktiven Patienten gilt heute der arthroskopische Kreuzbandersatz mit einem körpereigenen Sehnentransplantat. Die arthroskopische Kreuzbandersatzplastik wird in unserer Klinik im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes (3 bis 5 Tage) durchgeführt.
Im Schultergelenk bilden der Kopf des Oberarmknochens und die Gelenkfläche des Schulterblattes das beweglichste Kugelgelenk des menschlichen Körpers. Ein komplexes Zusammenspiel aus Muskeln und Sehnen, Bändern und einer knorpelartigen Lippe um die Schulterpfanne ermöglichen eine große Bewegungsfreiheit und sichern die Stabilität der Schulter. Verletzungen oder Verschleißerscheinungen der Strukturen des Schultergelenkes führen zu einer Bewegungseinschränkung, chronischem Schmerz oder zu einer Instabilität der Schulter. Verschiedene Operationen können die Beschwerden lindern, verletzte Strukturen wieder herstellen oder den Verschleiß und seine Folgen bessern. Diese Verfahren sind arthroskopisch - also mittels Gelenkspiegelung - oder offen möglich, wobei wir auf die arthroskopischen Operationsverfahren spezialisiert sind, die bei den folgenden Erkrankungen durchgeführt werden.
- Schulterengesyndrom (Impingement-Syndrom)
- Kalkherde im Bereich der Schulter (Tendinosis calcarea)
- Verschleiß und Verletzung der Rotatorenmanschette
- Folgen einer Schulterverrenkung (Schulterluxation) zum Beispiel die sogenannte Bankart-Läsion
Relativ häufig tritt im Laufe des Lebens eine Einengung des Raumes zwischen Oberarmkopf und Schulterdach auf. Charakteristisch ist eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung vor allem bei Arbeiten vor und über Kopf und beim Abspreizen des Armes. Sollte eine krankengymnastische und medikamentöse Therapie keinen Erfolg bringen, kann durch arthroskopische Verfahren der Gleitraum durch Abfräsen von Knochen des Schulterdaches auf das notwendige Maß erweitert werden.
Oft werden heftige Schmerzattacken des Schultergelenkes durch Kalkdepots in der Sehnenkappe des Schultergelenkes verursacht. Viele Kalkherde lösen sich spontan auf oder können durch Injektionen oder durch ein sogenanntes needling (kontrollierte Punktion mit einer Nadel und Versuch des Absaugens) behandelt werden. Falls jedoch anhaltende Beschwerden die Funktion der Schulter einschränken, können diese Kalkherde arthroskopisch aufgesucht und entfernt werden.
Vier Muskeln und Sehnen der Schulterregion bilden die sogenannte Rotatorenmanschette. Verschleißbedingte oder durch Verletzung verursachte Risse der Rotatorenmanschette führen zu anhaltenden Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Kraftverlust des Armes. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit dieser Erkrankung so, dass mit einer Erkrankungshäufigkeit von 50 % bei Siebzigjährigen gerechnet wird. Neben der krankengymnastischen Therapie, die beim älteren Patienten im Vordergrund steht, sollte die operative Behandlung vom individuellen Befund und Funktionsanspruch des Patienten auch im höheren Alter abhängig gemacht werden. Zur Versorgung der Defekte kann mit Fadenankern der abgerissene Sehnenteil am Knochen wieder angeheftet werden. Die anschließende intensive krankengymnastische Nachbehandlung ist wichtig zur Wiederherstellung der Funktion des Schultergelenkes.
Nach einem Ausrenken des Schultergelenkes (Schulterluxation) kommt es häufig zu einem Abriss der knorpeligen Gelenklippe (Labrum) der Schulterpfanne. Dies bezeichnet man als Bankart-Läsion. Dadurch verliert das Schultergelenk an Stabilität und es kann zur wiederkehrenden Ausrenkung bei bestimmten Bewegungen kommen. Neben einer konservativen Behandlung spielen zunehmend stabilisierende Operationen eine Rolle, um einen luxationsbedingten Verschleiß im Schultergelenk zu verhindern. Als Bankart-Repair bezeichnet man die Refixation der abgerissenen Gelenklippe. Dies geschieht in der Regel mit Fadenankern und kann arthroskopisch durchgeführt werden.