Koronare Herzkrankheit und Koronarangiographie
Koronare Herzkrankheit und akuter Herzinfarkt – jede Minute zählt
Jährlich sterben in Deutschland über 360.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, viele davon durch Arteriosklerose der Koronargefäße, die Koronare Herzkrankheit (KHK). Sie ist Hauptursache für den plötzlichen Herztod, den akuten Herzinfarkt und die Herzinsuffizienz. Bei fast allen Patienten können sogenannte Risikofaktoren (Diabetes mellitus, Nikotinkonsum, Fettstoffwechselstörung, arterielle Hypertonie) identifiziert werden, die eine vorzeitige Arteriosklerose begünstigen.
Wir Ärztinnen und Ärzte der Kardiologie am St. Josef Krankenhaus haben das Ziel, nicht nur bereits eingetretene Gesundheitsschäden nach neuesten Erkenntnissen zu behandeln, sondern wollen eine gesundheitsfördernde Medizin betreiben. Deshalb legen wir großen Wert auf die Erfassung des individuellen Risikoprofils und die Einleitung entsprechender lebensstiländernder und medikamentöser Maßnahmen. Die Prognose der Patienten mit KHK kann durch diese einfachen Maßnahmen entscheidend verbessert werden.
In der Diagnostik kommen EKG, Belastungs-EKG, LZEKG, LZ-Blutdruckmessung, Echokardiographie und Ultraschall der Halsschlagadern (Carotis-Duplex) regelmäßig zum Einsatz.
Zur weiterführenden bildgebenden Diagnostik stehen am St. Josef Krankenhaus dann zur Verfügung das Kardio-CT und – MRT und die Herzkatheteruntersuchung mit Koronarangiographie.
Koronarangiographie, PTCA und Stentimplantation
Die Linksherzkatheteruntersuchung mit Koronarangiographie stellt die entscheidende diagnostische Methode zur Beurteilung der Koronardurchblutung, der Herzklappenfunktion, angeborener Herzfehler und der Herzmuskelleistung dar. Während der Untersuchung ist unmittelbar ein therapeutischer Eingriff, z. B. durch Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes beim akuten Herzinfarkt, mittels PTCA möglich.
Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung nach Punktion der Leistenarterie unter Röntgenkontrolle im Herzkatheterlabor durchgeführt. Über speziell geformte dünne Katheter werden die Koronararterien direkt mittels Kontrastmittelgabe dargestellt, Verengungen können exakt quantifiziert werden, das Ausmaß einer Herzklappenveränderung und die Herzmuskelleistung genau bestimmt werden. Eine notwendige Ballondilatation kritisch verengter Gefäße (PTCA) und Stentimplantation zur Wiederherstellung der normalen Koronaren Blutversorgung werden unmittelbar während des Eingriffes durchgeführt. Bei gegebener Indikation werden auch sog. medikamentenbeschichtete Stents (DES), die eine nur sehr geringe Wiedereinengungsrate besitzen, jedoch eine deutlich längere Zeit der Blutverdünnung erfordern, implantiert. Nach dem Eingriff wird über der Punktionsstelle ein Druckverband angelegt, der bis zum Folgetag verbleibt.