Harninkontinenz - Ursachen und Therapie
Harninkontinenz betrifft Männer und Frauen. Die Ursachen sind vielfältig. Wir verfügen über alle Möglichkeiten der Diagnostik, inklusive urologischem Messplatz ("Blasendruckmessung") mit neuester Technik. So kann man neurologische und organische Ursachen voneinander abgrenzen.
Bei Männern, insbesondere nach urologischen Operationen wie z. B. radikaler Prostatektomie oder Unfällen mit Verletzungen im Genitalbereich, ist oft ein künstlicher Schließmuskel notwendig. Hier implantieren wir nach entsprechenden Vorbereitungen den sogenannten AMS 800, einen künstlichen Schließmuskel, der aus drei verschiedenen Komponenten besteht: einer Manschette um die Harnröhre, einer Pumpe und einem Reservoirballon.
Eine weitere Möglichkeit der Behandlung ist die Beckenbodenrekonstruktion mit einer Bandimplantation ("Male Sling" oder "Männerband"). Dieses kommt bei mittelgradiger Inkontinenz nach radikalen Prostataoperationen zur Anwendung. Wir verwenden das sogenannte AdVance-Band.
Informationen zu einer solchen Operation erhalten Sie über unser Sekretariat.
Bei Frauen kommt nach Geburten oft die sogenannte Stressinkontinenz vor. Aber auch durch Erschlaffung des Beckenbodens durch Alterung oder bei hohem Körpergewicht tritt ungewollter Urinverlust auf. Hier gibt es eine Vielzahl operativer Methoden. Für die leichtere bis mittlere Inkontinenz haben in letzter Zeit Operationsmethoden mit Netzmaterialien zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Bei uns findet eine Methode Anwendung, die die Verletzung von Nachbarorganen und die Operationszeiten erheblich reduziert. Ein Band wird unter der Harnröhre hindurchgelegt und an die Oberschenkelinnenseiten durch nur einen kleinen Schnitt herangeführt. Diese Methode heißt "Transobturatortape". Bei schwerer Inkontinenz ist individuell zu entscheiden, ob diese Methode der Patientin helfen wird oder ob eine offene OP notwendig ist.
Bei überaktiver Blase oder neurologischen Ursachen einer Drangblase verwenden wir eine Botox-Injektion in den Blasenmuskel, wenn medikamentöse Therapien mit Tabletten versagt haben.