Ein Grund zur Freude für das St. Thekla Altenwohnheim in Rheinberg
Der Fachdienst Gesundheitswesen, Infektionsschutz, Hygieneüberwachung des Kreis Wesel hat dem St. Thekla Altenwohnheim das Qualitäts- und Transparenzsiegel Infektionsprävention überreicht. Diese Auszeichnung wird zum 2. Mal an das St. Thekla Haus für ausgezeichnete Hygienemaßnahmen verliehen. Ein weiterer Schritt in Richtung zu mehr Bewohnersicherheit und hervorragender Infektionsprävention. Die Bewohner und Mitarbeiter freuen sich und sind stolz auf diese Rezertifizierung.
"Unser Ziel ist es, die Versorgung der Bewohner immer weiter zu verbessern", betont Ute Elsner, Leiterin des St. Thekla Hauses. Mit Blick auf die Patientensicherheit und die Patientenversorgung dient diese Zertifizierung dem Wohle aller Bewohner. Qualität in einem Altenheim ist kein Zufallsprodukt, sie muss von allen Mitarbeitern immer wieder neu erarbeitet werden. Mit der Zertifizierung ist ein Schritt in die Zukunft getan.
Qualitätssiegel für das St. Thekla Altenwohnheim
Qualitätssiegel für ausgezeichnete Hygienemassnahmen - Infektionsschutz und Hygiene im St. Josef Krankenhaus
Der Fachdienst Gesundheitswesen, Infektionsschutz, Hygieneüberwachung des Kreis Wesel hat dem St. Josef Krankenhaus in Moers zum dritten Mal das Euregio-Qualitätssiegel für ausgezeichnete Hygienemaßnahmen verliehen. Ein weiterer Schritt zu mehr Patientensicherheit und hervorragender Infektionsprävention. Das Team der Abteilung Hygiene ist stolz auf diese Auszeichnung. "Unser Ziel ist es die Hygienemaßnahmen im St. Josef Krankenhaus immer weiter zu verbessern und damit die Patienten vor Infektionen während ihres Krankenhausaufenthaltes zu schützen", betonte Dr. Martin Bongartz zum Kolk, ehemaliger Leiter der Hygieneabteilung. Mit Blick auf die Patientensicherheit und die Patientenversorgung dient diese Zertifizierung dem Wohle aller Patienten. Das St. Josef Krankenhaus hat den Stellenwert der Hygiene innerhalb des Krankenhauses früh erkannt und schon vor Jahren eine Hygieneabteilung etabliert, die von Dr. Martin Bongartz zum Kolk, ehemaliger Krankenhaushygieniker und Oberarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, geleitet wurde. Sieben hygienebeauftragte Ärzte und 18 hygienebeauftragte Mitarbeiter im Pflegedienst unterstützen die Mitarbeiter des St. Josef Krankenhauses bei der Umsetzung der notwendigen hygienischen Maßnahmen.
MRSA-Siegel für exzellente Hygiene
Das Qualitätssiegel erhielten folgende Alten- und Pflegeheime:
17 Alten- und Pflegeheime aus dem Kreis Wesel:
- Marienstift Alpen
- AWO Seniorenzentrum Kurt-Schumacher-Haus, Dinslaken-Hiesfeld
- HEWAG Seniorenstift, Dinslaken-Hiesfeld
- St. Franziskus Altenpflegeheim, Dinslaken
- Christophorus-Haus, Hamminkeln
- St.-Josef-Haus, Hamminkeln-Dingden
- Seniorenstift Bethanien, Moers
- Matthias-Jorissen-Haus, Neukirchen-Vluyn
- St. Thekla Haus, Rheinberg
- Marienheim, Schermbeck
- St. Christophorus, Voerde-Friedrichsfeld
- St. Elisabeth, Voerde-Spellen
- Altenheim am Willibrordiplatz, Wesel
- Haus Kiek in den Busch, Wesel
- Martinistift, Wesel
- Nikolaus-Stift, Wesel
- St. Lukas, Wesel
Aus dem Kreis Kleve:
- Altenzentrum Willikensoord, Emmerich
- St. Augustinus, Emmerich
- Agnes-Heim, Rees
- St. Joseph Millingen, Rees
Am Mittwoch, 8. Juni 2011 wurden im Kreishaus Wesel im Rahmen des Euregio-Projektes „EurSafety Health-net“ Qualitätssiegel an 8 Krankenhäuser im Kreis Wesel verliehen, darunter auch an das St. Josef Krankenhaus in Moers. Kreisdirektor Ralf Berensmeier übergab das Siegel mit großem Lob für das Engagement an die Vertreter der Krankenhäuser und die Experten des Euregio-Projektes. Stolz nahmen Prokurist Michael Kexel und Hygienefachschwester Ruth Halman-Ziegler die Urkunde in Empfang.
Im Juni 2010, haben sich die Vertreter der 8 Krankenhäuser aus Moers, Kamp-Lintfort, Dinslaken, Wesel und Xanten bereit erklärt, an dem deutsch-niederländischen Qualitätsverbund „MRSA-net" teilzunehmen.
Der Weg zum Qualitätssiegel
Die Erlangung des Qualitätssiegels, für das 10 Qualitätsziele erfüllt werden mussten, stand für das St. Josef Krankenhaus, aber auch alle anderen niederrheinischen Krankenhäuser im Vordergrund. Zu den ausgeschriebenen Qualitätszielen gehörten u.a. Koordinierungstreffen, ein „runder Tisch“, Konsensusgespräche zur Etablierung und Überwachung einer MRSA-Datenbank und eines Typisierungsnetzwerkes sowie die Evaluierung von Richtlinien. Prof. Andreas Voss, Mikrobiologe am Canisius-Wilhelmina Krankenhaus in Nimwegen, stellte das Gesamtprojekt „EurSafety Health-net“ und hier insbesondere Hintergründe und Ziele des „Qualitätsverbundes EuQHealth“ und des „MRSA-nets“ vor.
Gute Vorarbeit wurde bereits 2009 im Kreis geleistet. So gründete sich im Frühjahr 2009 eine Facharbeitsgruppe „MRSA im Kreis Wesel“, die im Auftrag der Kommunalen Gesundheitskonferenz eingerufen wurde. Hygieneärzte und Hygienefachkräfte aus den Krankenhäusern Evangelisches Krankenhaus Wesel, Marien-Hospital Wesel, Evangelisches Krankenhaus Dinslaken, St. Vinzenz-Hospital Dinslaken, Bethanien Krankenhaus Moers, St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort, St. Josef-Hospital Xanten und St. Josef Krankenhaus Moers sind hier aktiv beteiligt gewesen. Der Fachdienst Gesundheitswesen unter der Leitung von Dr. Rüdiger Rau moderiert diese Facharbeitsgruppe und ist gleichzeitig offizieller Kooperationspartner des majeuren Euregio Projektes zur Patientensicherheit „EurSafety Health-net“, welches im November 2009 seine gemeinsame Arbeit mit Herrn Prof. Andreas Voss, dem niederländischen Koordinator, aufnahm.
Der Hautkeim MRSA
Der Hautkeim MRSA stellt weltweit eine große Gefahr in Krankenhäusern dar und hier vor allem auf chirurgischen Intensivstationen, Stationen für Brandverletzte und Neugeborenenstationen. In Deutschland infizieren sich jährlich ca. 50.000 Menschen mit MRSA. In manchen Kliniken beruhen bereits 30 % der erworbenen Infektionen auf MRSA. Besonders kritisch ist hier, dass es für Infektionen durch Methicillin-resistente Staphylokokken aufgrund der Resistenz des Keimes nur noch wenige Möglichkeiten der Antibiotikatherapie gibt. Experten befürchten auch, dass es in naher Zukunft keine wesentliche Neuentwicklung von antibiotischen Wirkstoffen geben wird und zudem auch andere dem MRSA ähnliche Keime eine Multiresistenz entwickeln werden.
Wo MRSA vorkommt
Der Hautkeim MRSA kommt natürlicherweise auf der Schleimhaut des Nasenvorhofs und seltener auf der Haut von fast jedem dritten Menschen vor und verursacht bei gesunden Menschen keine Erkrankung. Eine Übertragung durch andere Menschen ist jeden Tag möglich, jedoch stellt die gesunde Haut- und Schleimhaut einen Schutz gegen MRSA dar. Bei MRSA-Trägern siedeln und vermehren sich die Keime, ohne eine Infektion zu verursachen. Kritsch wird es dann, wenn bei diesen MRSA-Trägern zum Beispiel durch Operationen eine Wundinfektion ausgelöst wird, die harmlos ablaufen kann, aber auch bei zum Beispiel geschwächtem Immunsystem zu schweren Infektionen wie Lungenentzündung oder Blutvergiftung führen kann.
Besonders einfach kann sich der MRSA-Keim auf der Haut derjenigen Menschen einnisten, die u. a. folgende Risikofaktoren aufweisen: eine positive MRSA-Anamnese, d. h. sie waren schon einmal MRSA-Träger, Kontakt zu MRSA-Trägern, Aufenthalt in einem Krankenhaus, Alten- oder Pflegeheim innerhalb der letzten 12 Monate, offene chronische Wunden oder auch eine antibiotische Therapie innerhalb der letzten 6 Monate.
Das Euregio-Projekt
Das grenzübergreifende Euregio-Projekt in der Region Rhein-Waal hat das Ziel, auf deutscher Seite die MRSA-Rate zu erfassen und auf niederländisches Niveau zu senken. In den Niederlanden hält sich der Anteil der MRSA-Prävalenz seit Jahren durch konsequente „search and destroy“-Politik auf unter 3 %, in Deutschland jedoch ist ein permanenter Anstieg von 2 % auf über 25 % zu verzeichnen. Auf niederländischer Seite soll ein Ausbreiten durch MRSA-Keime aus Deutschland eingedämmt werden. Dieser Verbund soll durch Senkung der MRSA-Rate die medizinische Versorgung verbessern, was auch langfristig zu einem Standortvorteil werden kann. EUREGIO wird ein Frühwarnsystem etablieren, um Ausbrüche oder Auftauchen von ambulant erworbenen MRSA-Keimen frühzeitig zu identizifieren. Außerdem werden Richtlinien für die Therapie und Sanierung von MRSA erarbeitet, die einfach umgesetzt werden können.
Durch die Anstrengungen in den Niederlanden zeigt sich, dass es möglich ist, die MRSA-Rate deutlich herabzusenken. Für Krankenhäuser bedeutet eine hohe MRSA-Rate nicht nur wesentlich mehr Zeit- und Personalaufwand, in Extremfällen bedeutet dies auch die Schließung von Stationen. Mehrkosten entstehen durch aufwendigere Hygienemaßnahmen, längere Liegezeiten sowie Isolierung auf Einzelzimmer. Personal und Besucher müssen Schutzkleidung anziehen, auf eine gründliche Händedesinfektion ist zu achten, damit eine Übertragung auf andere Patienten vermieden werden kann. MRSA-Übertragung erfolgt in den meisten Fällen über Kontakt und nicht durch Tröpfen oder Luftübertragung.
Ziele und Maßnahmen
Ziel des Netzwerkes ist eine zukünftige Ausrichtung auf weitere Gebiete des Gesundheitswesens, wie Alten- und Pflegeheime und Rettungsdienste. Wichtig ist auch eine durchdringende Information der Bevölkerung. Der Qualitätsverbund versucht mit folgenden Maßnahmen die Ausbreitung der MRSA einzudämmen: kontrollierte und rationale Antibiotikagabe, d. h. so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich, Umsetzung von Hygienemaßnahmen und isolierte Pflege aller MRSA-Träger und aller MRSA-Infizierten, frühzeitige labordiagnostische Identifizierung von Trägern und Identifizierung der mehr als 1000 verschiedenen MRSA, Betreuung der kolonisierten und infizierten Patienten auch nach dem stationären Aufenthalt.
Mit der Auszeichnung durch das Gütesiegel an das St. Josef Krankenhaus ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Patientensicherheit beschritten worden.