Parkinson: Diagnose und Therapie
Die Parkinson-Krankheit ist die häufigste neurologische Bewegungsstörung. Sie kommt vor allem bei älteren Menschen vor, aber auch Patienten im jüngeren und mittleren Lebensalter können betroffen sein. Neben den typischen Störungen der Bewegungskontrolle ist die Krankheit durch eine Vielzahl anderer Beschwerden im Bereich des vegetativen Nervensystems und der Psyche gekennzeichnet. Enorme Fortschritte der Therapie ermöglichen heutzutage bei den meisten Patienten eine weitgehend normale Lebenserwartung und eine über viele Jahre erhaltene Lebensqualität. Entscheidend für den Therapieerfolg ist ein erfahrenes Behandlungsteam, das die Bedürfnisse der Patienten in den verschiedenen Krankheitsstadien kennt und entsprechend behandeln kann. Als spezialisiertes Zentrum bieten wir unseren Patienten neben einer sicheren Diagnostik ein umfassendes Behandlungsspektrum.
Entscheidend für die Diagnosestellung sind ein ausführliches ärztliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung durch einen erfahrenen Neurologen. Dabei werden alle krankheitsrelevanten Symptome erkannt und dokumentiert. Zusätzliche Informationen kann eine Hirnszintigraphie der Dopamin-bildende Zellen liefern (DaT-Scan). Daneben können eine Testgabe eines Parkinsonmedikamentes (L-Dopa-Test) sowie eine Testung der Riechfunktion zur Diagnosestellung beitragen.
Allerdings können die Symptome der Krankheit heute über viele Jahre gut kontrolliert werden. Im Mittelpunkt jedes individuellen Behandlungsplans steht die Gabe von Medikamenten, die das gestörte Gleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn beeinflussen, insbesondere soll die Konzentration des Dopamins erhöht werden. Unter bestimmten Umständen können die Medikamente auch über Pumpensysteme in den Darm oder unter die Haut verabreicht werden (Duodopa- und Apomorphinpumpe). Bei medikamentös nicht mehr ausreichend zu behandelnden Patienten kann heute auch ein Gehirnschrittmacher implantiert werden (Tiefe Hirnstimulation).
Auch andere aktivierende Therapien helfen, die Muskelsteifigkeit zu reduzieren und die Beweglichkeit zu fördern. Die Physio- und Ergotherapie hat zum Ziel, die Anforderungen des Alltags so lang wie möglich ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Bei Sprech- und Schluckstörungen können durch logopädische Therapie hilfreiche Techniken eingeübt werden. Bei Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten ist eine neuropsychologische Therapie hilfreich.