Neue urologische Diagnosemethode am St. Josef
Pressemitteilung vom 06. Juli 2017
Prostatakrebs ist mit ca. 26 % die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Pro Jahr werden etwa 60.000 Neuerkrankungen diagnostiziert, am häufigsten bei Männern ab 70 Jahren. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken liegt bei ca. 13 %, das Sterberisiko allerdings nur bei 3 %. Somit ist Prostatakrebs zwar die häufigste Krebserkrankung bei Männern, jedoch nicht die häufigste Todesursache. Je früher der Prostatakrebs erkannt wird, desto größer sind die Chancen auf Heilung. Sobald der Verdacht auf Prostatakrebs besteht, ist eine schnelle und schonende Diagnose gefragt. Der PSA-Wert und die rektale Untersuchung geben Hinweise, der Beweis ist jedoch ausschließlich die Biopsie, das heißt die Gewebeentnahme aus der männlichen Vorsteherdrüse.
Das St. Josef Krankenhaus in Moers bietet nun als einziges Krankenhaus am linken Niederrhein die Fusionsbiopsie an. „Bei der Fusionsbiopsie wird zunächst ein MRT durchgeführt,“ erklärt Dr. Michael Reimann, Chefarzt der urologischen Klinik, „so können verdächtige Herde lokalisiert werden. Danach wird eine schonendere Biopsie durch den Damm durchgeführt, wobei die MRT-Bilder mit dem Ultraschall fusioniert werden und gezielt biopsiert werden kann.“ Auch das Infektionsrisiko ist bei diesem neuen Verfahren deutlich geringer als bei der bisherigen Methode. Das Infektionsrisiko bei der herkömmlichen Methode, wobei die Biopsie durch den Enddarm mit Hilfe einer Ultraschallsonde entnommen wurde, liegt aufgrund der Darm-Bakterien, die in die Drüse gelangen können, bei 1 – 3 %.
„Die Fusionsbiopsie wird durch den Damm-Bereich, also außerhalb des Darms durchgeführt“, so Dr. Reimann, „somit besteht ein deutlich vermindertes Infektionsrisiko, da dieser Bereich steril abgewaschen werden kann.“
Mit der neuen Methode haben die Urologen bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. „Die Trefferquote ist 20 % höher als bei der herkömmlichen Methode“, berichtet der Chefarzt.
Regina Ozwirk,
Unternehmenskommunikation
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