Pressemitteilung vom 05. Juli 2021
Die Betreuung und Behandlung älterer Patienten in der Orthopädie ist mit besonderen Anforderungen verbunden. Betagte Patienten, bei denen die Stabilität der Knochen aufgrund des zunehmenden Lebensalters vermindert ist, neigen häufig zu Knochenbrüchen. Es kommt zu Oberschenkelhalsbrüchen sowie Brüchen der Wirbelsäule und Hüfte. Dazu kommt, dass diese Patienten häufig diverse Begleiterkrankungen wie Diabetes, Osteoporose oder Bluthochdruck haben.
Die Klinik für Orthopädie und Traumatologie am St. Josef Krankenhaus ist gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie als erstes Zentrum für Alterstraumatologie in der Region zertifiziert worden. In diesem Zentrum werden Patienten, die sich alterstypische Verletzungen zugezogen haben, von einem multiprofessionellen Team behandelt. „Zu den Verletzungen zählen Oberschenkelhalsbrüche, Beckenfrakturen, Oberarmfrakturen und auch Wirbelsäulenfrakturen“, erklärt Dr. Michael Jonas, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Traumatologie, „Neben einer professionellen unfallchirurgischen Versorgung steht dann die intensive Behandlung durch Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Ernährungsberater, Sozialdienst und weiteren Spezialisten im Vordergrund.“ Gerade für ältere Menschen ist die gemeinsame Betreuung mit der Klinik für Geriatrie ausschlaggebend. „In unserer Klinik werden die Patienten von spezialisierten Fachärzten, die ein besonderes Augenmerk auf die Erkrankungen und Bedürfnisse des älteren und alten Menschen legen, behandelt, „so Dr. Jürgen Ziegenfuß, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am St. Josef Krankenhaus, „wir als Geriater werden eng in die Behandlung eingebunden, mit dem Ziel den Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt wieder ein möglichst unabhängiges Leben zu ermöglichen.“
Die Zertifizierung als Alterstraumazentrum bestätigt, dass im St. Josef Krankenhaus eine interdisziplinäre Betreuung älterer verunfallter Menschen gewährleistet ist. Neben der Behandlung der Verletzung können auch neu aufgetretene Erkrankungen des älteren Patienten optimal versorgt werden. Schon am ersten oder zweiten Tag nach der Operation wird mit der Therapie, wie zum Beispiel Krankengymnastik, begonnen. Sollte es notwendig werden, kann direkt eine Rehabilitationsmaßnahme im Krankenhaus erfolgen.
„Diese ortho-geriatrische Behandlung, das heißt eine Behandlung eines gemeinsamen Patienten des Orthopäden, Unfallchirurgen und Geriaters auf Augenhöhe wird in wenigen Jahren vom Gesetzgeber gefordert werden“, meint Dr. Michael Jonas, „wir sind stolz darauf, hier eine Vorreiterrolle spielen zu können.“
Ein besonderes Augenmerk wird vor der Operation geriatrischer Patienten auch auf die Narkose gerichtet. Hier gilt es zum Beispiel durch die Wahl des Narkosemittels möglichst eine postoperative Verwirrtheit des Patienten (Demenz) zu vermeiden.
Aufgrund der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit allen an der Behandlung alterstraumatologischer Patienten beteiligter Kliniken und Fachabteilungen wurde die Zertifizierung als AltersTrauma-Zentrum DGU durch den Auditor der Cert IQ ohne Beanstandungen befürwortet und erfolgreich erteilt. „Dies ist ein sehr gutes Zeugnis, das wir zum Schuljahresabschluss erhalten haben,“ freuen sich die Leiter des
Alterstraumatologischen Zentrums, Dr. Michael Jonas und Dr. Jürgen Ziegenfuß, „an dieser Stelle danken wir allen, die dazu beigetragen haben, dass wir diese Auszeichnung bekommen haben.“
Neben dem einzige EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung in der Region verfügt das Krankenhaus nun über das einzige zertifizierte Alterstraumatologische Zentrum in der näheren Umgebung.