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Unterschätzter Killer "Sepsis": Zahl der Todesopfer weit höher als vermutet

Pressemitteilung vom 11. September 2023

Die Sepsis, oft als "Blutvergiftung" bezeichnet, ist eine der häufigsten Ursachen für vermeidbare Todesfälle und die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Dennoch herrscht große Unwissenheit über diese ernsthafte Erkrankung und ihre Prävention.

Eine Sepsis ist eine überschießende Reaktion des gesamten Körpers auf eine ursprünglich begrenzte Infektion, die unter bestimmten Umständen auf weitere Organe übergreifen und zu einer unkontrollierten Immunantwort führen kann. Diese beeinträchtigt weitere Organe und kann zu einem Multiorganversagen führen, dass unbehandelt tödlich endet.

Welt Sepsis Tag am 13.09.2023
Durch gezieltes Erkennen der Sepsis und rechtzeitige ärztliche Interventionen sind viele Fälle entweder vermeidbar oder behandel- und heilbar. Am Welt-Sepsis-Tag, dem 13. September, werden weltweit Aktivitäten organisiert, um auf die Mängel in der Prävention, Diagnose und Behandlung aufmerksam zu machen.

"Die Sterblichkeitsrate durch Sepsis in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern immer noch inakzeptabel hoch," sagt Prof. Dr. med. Christoph Vogt, Infektiologe und Antibiotika-Experte. „Impfungen z.B. gegen Grippe und Pneumokokken, frühzeitige Sepsis-Erkennung - vor allem bei Risikopatienten - und passgenaue rechtzeitige Antibiotikatherapien sind entscheidend“. "Auf diese Weise könnten bis zu 20.000 Todesfälle vermieden werden," betont Dr.med. Andreas Secchi, Intensivmediziner und Antibiotika-Experte.

Eine Sepsis entsteht durch eine Infektion.
Eine Sepsis entsteht aus einer Infektion heraus. Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze dringen in den Körper ein und vermehren sich rasch. „Die häufigste Ursache für eine Sepsis sind Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündung (Pneumonie), gefolgt von Infektionen des Bauchraumes (z. B. Darmentzündungen, Entzündungen der Gallenblase) und Harnwegsinfekten. Aber auch andere Infektionen, wie Infektionen der Herzklappen, des zentralen Nervensystems oder von Knochen, Haut- und Weichteilen, können ursächlich für eine Sepsis sein“ meint Dr.med. Michael Jonas (Ärztlicher Direktor und Orthopäde). In manchen Fällen kann trotz umfangreicher diagnostischer Maßnahmen der Infektionsherd nicht bestimmt werden. Theoretisch kann eine Sepsis aus jeder Infektion entstehen.

Eine Sepsis kann jeden treffen. Warum ist Sepsis so gefährlich?
Sepsis, oft als "Blutvergiftung" bezeichnet, ist die schwerste Form einer Infektion und endet unbehandelt oft tödlich. Jährlich erkranken in Deutschland mindestens 230.000 Menschen daran, mindestens 85.000 sterben daran. Im Krankenhaus sterben doppelt so viele Menschen an einer Sepsis als an einem Schlaganfall und Herzinfarkt zusammen. Dabei wäre ein großer Teil der Erkrankungen und Todesfälle vermeidbar, denn Prävention, Früherkennung und passgenaue Antibiotikabehandlung sind entscheidend, um die Zahl der Sepsis-Fälle und Todesfälle zu reduzieren. Sepsis kann in jedem Lebensalter auftreten.

  • Bestimmte Personengruppen sind besonders gefährdet:
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen, z. B. der Lunge, Leber oder des Herzens
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem, z. B. Diabetes-, Krebs-, Dialyse- oder AIDS-Patienten
  • Menschen ohne Milz
  • Menschen über 60
  • Schwangere Frauen und Mütter nach der Geburt
  • Früh-, Neugeborene und Kinder bei fehlenden Impfungen, wie z. B. gegen Grippe, RSV, Pneumokokken oder COVID-19
  • Menschen, die unter einer Mangelernährung leiden
  • Menschen, die abhängig von Drogen oder Alkohol sind
  • Menschen bei denen eine Operation noch nicht lange her ist (unter 4 Wochen)
  • Menschen mit einer künstlichen Herzklappe oder Gelenken
  • Menschen, die schon einmal an einer Sepsis erkrankt waren

Diese Risikogruppen sollten bei begrenzten Infektionen frühzeitig hausärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die Anzeichen einer beginnenden Sepsis richtig zu deuten und ggf. eine rechtzeitige Behandlung einzuleiten.

Behandlung einer Sepsis im St. Josef Krankenhaus
„Die Behandlung der Sepsis erfordert sowohl das Know-how verschiedener Spezialisten, darunter Infektiologen, Antibiotikaexperten (sogenannte Antibiotic Stewardship Experten), Mikrobiologen und Intensivmediziner sowie Ärzte der Fachrichtung, aus deren Bereich die ursprüngliche Infektion herrührt, als auch ein gemeinsames interdisziplinäres Vorgehen“ meint Prof. Vogt.

St. Josef Krankenhaus gibt umfangreiches Expertenwissen weiter
Das St. Josef Krankenhaus in Moers ist eine anerkannte Ausbildungsstätte für die Zusatzweiterbildung Infektiologie und Prof. Vogt besitzt die vollzeitige Weiterbildungsermächtigung dieser medizinischen Disziplin. Der Fachbereich Infektiologie des Zentrums für Innere Medizin ist auf Diagnostik, Therapie und Vorbeugung von Infektionskrankheiten spezialisiert. Neben der stationären und ambulanten Betreuung von Patienten liegt ein Schwerpunkt auf der Beratung interner und externer ärztlicher Kollegen bei infektiologischen Fragestellungen. Außerdem werden regelmäßig regionale und überregionale Arztfortbildungen zu Sepsis und anderen Infektionserkrankungen angeboten.

Regina Ozwirk
Unternehmenskommunikation

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